Montag, 14. November 2011

Das schönste Gefühl


Nicht erschrecken! „Ins Glück stolpern“ ist kein nächstes Selbsthilfebuch. Der Autor gibt dem Leser nur einen Ratschlag: „ Suche dein Glück nicht, dann findet es dich von selbst“.
Die Unplanbarkeit des Glücks ist das Leitthema des Buches. Es gibt keine einfache Glückformel ist die Erkenntnis der Lektüre. Es ist eine Studie der Erwartung, des Gedächtnisses und der Perzeption, also von all dem, das die Struktur des Glücks ausmacht. Gilbert geht der Selbsttäuschung auf den Grund und stellt eine große Selbstzufriedenheit bei untersuchten Menschen fest, die den Glücksmesser überflüssig macht. Er macht dem Leser bewusst dass, der Großteil seiner Gedanken, dem Vorausschauen der Zukunft gewidmet wird und erinnert, dass unser planender Frontalcortex uns von Tieren unterscheidet.
Glück handelt in Wirklichkeit über das Antizipieren der Zukunft und das Verstehen der Vergangenheit. Gilbert sagt jedoch, dass wir sehr schlecht darin sind, vorauszusagen, wie wir uns in der Zukunft fühlen werden. Das gleiche gilt für die ferne Vergangenheit, die auch diffus ist. Anstatt sich Sorgen um unbestimmte, noch nicht existierende Zukunft zu machen, soll man sich zurücklehnen und warten bis man in das zukünftige Glück zufällig stolpert. Weil nichts ist, wie es scheint.
Der Autor besitzt die seltene Fähigkeit die schwierigen Tatsachen einfach und charmant darzulegen. Hinter seinem Buch steht eine einfache, aber kraftvolle Idee, die einen nicht glücklich machen, aber verhindern wird, dass er sich selbst täuschen und Illusionen verfallen wird. Eine Lektüre für Leute, die die Wirkungsmechanismen des menschlichen Gehirns besser verstehen wollen und wer will das nicht?

Ins Glück stolpern/ Daniel Gilbert/ Goldmann Verlag/ 2006/ 9,95€

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