Samstag, 12. November 2011

Kunterbuntes Kinderparadies

Der ultimative Twee-Pop aus Australien hat eine weitere Ausprägung und zwar das Album „Places like this“. Der funkige und bunte Sound von Architecture in Helsinki, diesem chamäleonartigen Sextett, versprüht schon wieder Freude in die graue Welt.
Manchmal versteht man die Sänger nicht, ihre Texte sind mitunter dadaistisch sinnlos, trotzdem bleiben die Vokale das, was man mit kindischer Freude gebannt hört. Die Band hat trotz des Namens mit der Architektur in Skandinavien nichts zu tun, der Bandname korrespondiert eher mit explodierender und sorgenfreier Leichtigkeit des Down Under als mit verschneiten depressiven Landschaften à la Helsinki. Ihre Lieder klingen improvisierend und strukturlos, aber ihr inkohärenter Sound ist ihre große Stärke. Die Band beherrscht über vierzig Instrumente, die sie mit vollem Engagement in dem eigenen wunderschönen musikalischen Chaos einsetzt. Eklektisch bedienen sie sich Elemente aus vielen musikalischen Stilrichtungen und setzten sie neu zu sympathisch verrückten  Kompositionen zusammen.
Dieses Album kommt zwar nicht an die irrsinnige Ulkigkeit des Vorgängers heran, ist aber eine Fortsetzung der erheiternden und belustigenden Schiene, auf der die Band seit zwei Alben rasant fährt.
Psychodelische Kindergartenrheime, surreale Melodien und drauflos schreiende Kehlen sorgen auf diesem Album für eine gesunde Mischung aus purer Lebensfreude und anspruchsvollem Hörgenuss.

Architecture in Helsinki/ Places like this/ Moshi Moshi- Universal/ 2007



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