Dienstag, 22. November 2011

Gutmenschen sind unter uns

Will Smith spielt im Film „Sieben Leben“ einen Ingenieur, dessen Geheimnis zum Selbsmord führt, was der Zuschauer übrigens schon am Anfang des Filmes in einer Rückblende erfährt. Der Schauspieler tritt in einer für einen Actionfilmschauspieler ungewöhnlichen Rolle auf und überzeugt auf breiter Front.
Tim Thomas hat sich einer Fahrlässigkeit schuldig gemacht und sucht Sühne für seine Tat. Er wird zu einem Wohltäter, der sieben Leben von guten Menschen grundlegend verändern soll. Er wählt sorgfältig die Nutznießer seines Projektes. Einer von ihnen ist der blinde Ezra, der selbst angesichts einer Provokation seitens Tim sich als langsam zum Zorn erweist. Die andere Person ist eine herzkranke Frau (Rosario Dawson), die sich dem verwitweten Hauptprotagonisten langsam und vorsichtig nähert, um mit ihm eine leider kurzdauernde Liebesbeziehung anzufangen. Von dieser Romanze lebt weitgehend der Film, der zwar durch die Anfangsszene vorhersehbar ist, aber durch ergreifende Geschichte eines inspirierten Gutmenschen begeistern kann. Will Smith hat sich trotz seines aufgesetzten Dackelblickes des Weltschmerzgejagten in Tim gut eingefühlt und überzeugt auch in dieser ihm nicht auf den Leib geschriebener Rolle. Einige unglaubwürdige Geschehnisse unterminieren die Glaubwürdigkeit mancher Szenen, aber der Film bleibt ein großes Gefühlskino, der einen aufwühlt und zu Tränen rührt. Die Musik ist diskret und untermalt Schlüsselsequenzen treffend und nicht aufdringlich. Am Ende fehlt die Stellung zur Organspende, die einem aber durch andere aufgeworfene Fragen entschädigt wird.
Ein emotionales Drama, das den Zuschauer lange nicht loslässt und moralische Fragen provoziert. Eine bewundernswerte Performance von Will Smith, der beweist, dass er nicht nur für eine Rolle geschaffen ist.

Sieben Leben/ Regie: Gabriele Muccino/ 2009

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen