Mittwoch, 9. November 2011

Frankreich für Anfänger

Der 27-jährige Paul West verlässt seine britische Heimat um seine Businessfähigkeiten in Frankreich unter Beweis zu stellen. Seine skurillen Abenteuer und Fauxpas dokumentiert das wahnsinnig komische Buch „A year in the merde“. (Zur Information für die nicht frankophilen Leser: merde ist das, was die Hunde kilogrammweise auf den Straßen ausscheiden.)
Paul West eine Kreuzung aus David Beckham und Hugh Grant. Er soll seinem französischen elitären Chef dabei helfen, ein Teeroomnetz aufzubauen. Der Protagonist macht Erfahrungen mit der französischen Ineffizienz, formidablen Essen, konstanten Streiken und dem Sex in Fülle und Hülle. Die Eskapaden mit den willigen Pariserinnen nehmen breite Passagen seines Buches ein und man gewinnt dadurch einen recht einseitigen Eindruck. Seine zahlreichen vermeintlichen Rendezvous scheinen aber nur Phantasien eines aufgedrehten Junggesellen zu sein. Jedoch fehlen in dem Buch nicht die Tipps für die künftigen Touristen, zum Beispiel um einen Expresso zu bekommen soll man nach un express fragen, un demi bedeutet ein normales Bier und un creme bezeichnet in Wirklichkeit Café au lait. Das Buch scheint den Eindruck einer fiktiven Autobiographie zu machen, deswegen wundert die Versicherung des Autors, dass alle Namen zwecks Wahrung der Privatheit geändert wurden.
Das Buch ist eine balancierte Portion Lesestoff, manchmal lachen die Franzosen, manchmal die Engländer. Der Autor nimmt die vielen Stereotype aufs Korn und deswegen bleibt das Buch eine obligatorische Lektüre vor einem Besuch in Frankreich, das auch seine dunklen oder eben komischen Seiten hat.
Ein verrücktes Tagebuch, das herzliches Lachen auslösen wird!

A year in the merde/ Stephan Clarke/ Black Swan/ 2004

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen